r. carlos nakai

Die amerikanischen Ureinwohner wanderten vor etwa 10.000 Jahren über die Behringstrasse aus Zentralasien ein und verteilten sich dann über Nord-, Mittel- und Südamerika. Alle indianischen Völker bewahrten ihr schamanisches Erbe und entwickelten es je nach Klima und Landschaft. Trotz der europäischen Invasion und der Überlagerung durch andere Kulturen und Religionen sind viele der ursprünglichen Rituale mit der dazu gespielten Musik noch heute lebendig oder werden von engagierten indianischen Musikern zu neuem Leben erweckt. Es gibt in Amerika neben der „schwarzen“eine „rote“ Musik, die mit der Natur dieses Kontinents tief verbunden ist.

Der 1949 in Arizona geborene Navajo-Musiker widmete sich nach dem klassischen Musikstudium mit Hauptfach Trompete der indianischen Flöte und erforschte die musikalisch-spirituelle Tradition nordamerikanischer Stämme, bei denen er lebte. Er beherrscht die überlieferten Stile und integriert sie spontan in seine individuelle Ausdrucksweise, sei es in einem einsamen Canyon oder in einem der großen Säle auf seinen Konzerttourneen durch die USA und Europa. Als vielseitig begabter Künstler komponierte er Filmmusiken zu TV-Sendungen über die Kunst der Native Americans und arbeitete in zahlreichen Musikproduktionen mit bekannten Musikern aus dem Jazz, Folk und Klassikbereich zusammen. Nakai begründete neben „Doc Tate“ Nevaquayah die Renaissance der Zedernholzflöte und zählt zu den bedeutendsten indianischen Musikern.

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